Der internationale Automobilzulieferer Magna plant die Schließung eines weiteren Werks in Baden-Württemberg. Im Werk Rosenberg sind derzeit noch etwa 350 Mitarbeiter beschäftigt. Die Schließung soll bis Ende 2026 erfolgen, was das Aus für viele Arbeitsplätze bedeutet (rnz: 15.10.24).
Beginn des Stellenabbaus in Rosenberg
Laut einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung steht der Stellenabbau im Werk Rosenberg unmittelbar bevor. Bereits Anfang 2025 sollen die ersten 100 Arbeitsplätze gestrichen werden. Der Großkonzern hat angekündigt, ein sogenanntes „Freiwilligenprogramm“ in Kombination mit einem Sozialplan anzubieten. Dieses Programm soll den betroffenen Mitarbeitern den Übergang erleichtern. Dennoch bleibt unklar, wie viele Beschäftigte letztlich ihre Arbeitsplätze verlieren werden.
Die Schließung des Werks in Rosenberg ist Teil einer größeren Strategie von Magna. Bereits Anfang des Jahres wurde die Schließung des Werks in Dürbheim bekannt gegeben. Das Werk in Roitzsch, Sachsen-Anhalt, befindet sich ebenfalls in der Endphase seiner Schließung. Die Maßnahmen betreffen vor allem die Sparte Magna Powertrain, die in Deutschland mehrere Standorte hat.
Gründe für die Schließungen
Obwohl konkrete Gründe für die Werksschließungen nicht genannt wurden, deutet vieles darauf hin, dass die Automobilindustrie vor großen Herausforderungen steht. Der Wandel hin zu Elektrofahrzeugen, Kostendruck und internationale Konkurrenz könnten entscheidende Faktoren sein. Diese Entwicklungen setzen insbesondere Zulieferer wie Magna unter Druck, die auf herkömmliche Antriebstechnologien spezialisiert sind.
Zudem zeigen ähnliche Schließungen in anderen Regionen Deutschlands, dass es sich um eine konzernweite Neuausrichtung handelt. Der Standort in Köln, Nordrhein-Westfalen, existiert bereits nicht mehr. Auch in Baden-Württemberg werden weiterhin Werke geschlossen, was die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt weiter verschärft.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Die Mitarbeiter in Rosenberg sind verständlicherweise besorgt. Die Ankündigung der Schließung hat viele überrascht, zumal das Werk bisher als wichtiger Arbeitgeber in der Region galt. Die kommenden Jahre könnten für die Betroffenen von Unsicherheit geprägt sein. Zwar bemüht sich der Konzern, die soziale Abfederung der Maßnahme zu betonen, doch bleibt abzuwarten, wie erfolgreich das „Freiwilligenprogramm“ tatsächlich sein wird.
Ein Großteil der Belegschaft in Rosenberg wird sich auf den Abbau vorbereiten müssen. Besonders bitter ist die Tatsache, dass viele der Mitarbeiter seit Jahren oder sogar Jahrzehnten für Magna tätig sind. Die Aussichten auf eine neue Anstellung in der Region sind ungewiss, was die Situation zusätzlich erschwert.
Weitere Werke in Deutschland betroffen
Neben Rosenberg betreibt Magna Powertrain in Deutschland noch Standorte in München, Neuenstein, St. Georgen und Untergruppenbach. Ob auch diese Werke von Schließungen betroffen sein könnten, ist derzeit unklar. Klar ist jedoch, dass sich der Konzern im Umbruch befindet.
Die Situation in der Automobilbranche bleibt angespannt. Ob und in welchem Ausmaß sich der Stellenabbau auf die gesamte Zulieferindustrie ausweiten wird, hängt von vielen Faktoren ab. Klar ist jedoch, dass Magna, einer der größten Player der Branche, bereits jetzt drastische Schritte unternimmt.
Die Schließung des Werks in Rosenberg zeigt, wie sehr die gesamte Branche vor grundlegenden Veränderungen steht. Für die Region und die betroffenen Mitarbeiter bleibt zu hoffen, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um den Verlust der Arbeitsplätze abzufedern.
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